Eingabeplanung, energetische Projektbegleitung – Neubauniveau -30%
Auch bei diesem Projekt stand die energetische Sanierung im Vordergrund, allerdings in diesem Fall auf Neubauniveau minus 30%.
Hierzu erhielten die Außenwände eine zusätzliche Dämmschicht, das Dach wurde neu und wesentlich dicker gedämmt, die Fenster erneuert und die Kellerdecke von unten gedämmt. Die vorhandene Gas-Brennwertheizung mit solarer Warmwasserbereitung blieb unverändert, allerdings wurde zusätzlich ein wassergeführter Wohnraumofen mit automatischer Pelletszuführung eingebaut, der inzwischen den Großteil der Beheizung übernimmt. Die Lüftungsverluste konnten durch die Sanierung deutlich reduziert werden, wie eine Messung mittels Blower-Door zeigte.
Die Sanierung erhielt Fördermittel der KfW-Bank im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms und der Gemeinde Seefeld im kommunalen Förderprogramm Energieeinsparung.
Der Primärenergiebedarf liegt ohne Anrechnung des Wohnraumofens bei umgerechnet 7 Litern Heizöl / m² und Jahr, bei Berücksichtigung der tatsächlichen Pelletsbeheizung bei 4 Litern – vor der Sanierung lag der Bedarf bei 17 Litern. Der durchschnittliche Dämmwert des Gebäudes liegt nach der Sanierung (ohne spezielle Wärmebrückenberechnung) bei 0,35 W/m²K, vorher bei ca. 1,1 W/m²K. Die CO2-Einsparung beträgt 6 Tonnen pro Jahr bzw. bei voller Berücksichtigung der Beheizung mit Pellets bei 8 Tonnen.
Bauweise: Bestand in Ziegel (EG, OG), Keller teilweise in Beton. Außendämmung mit 18cm (U-Wert 0,15 W/m²K), Fenstererneuerung in Kunststoff mit Dreifach-Verglasung (U-Wert 0,9 W/m²K), Dachdämmung mit 26cm (U-Wert 0,12 W/m²K), Dämmung Kellerdecke mit 8cm (U-Wert 0,23 W/m²K), bzw. des Kellerbodens (U-Wert 0,44 W/m²K).
Energie: Weiternutzung der vorhandenen Gasheizung, Ergänzung durch einen wassergeführten Wohnraumofen mit Holzpellets, Dämmung aller Außenbauteile
Daten: 2 Wohnungen mit insgesamt 218m² Wohn-Nutzfläche, 1.188m³ Bruttorauminhalt, Sanierung 8-12/2008.
Energiekennzahlen Sanierung Seefeld vor und nach Sanierung
Energiebilanz Q“H
Verluste (oberhalb der Nulllinie) und Gewinne (unterhalb der Nulllinie) in kWh/m²a
Luftwechselverlust (Qv, hellblau)
Wärmebrückenverlust (Qwd, dunkelblau)
Transmissionsverlust (Qt, blau)
solare Gewinne (Qs, gelb)
interne Gewinne (Qi, rot)
Durch die Sanierung wurde primär der Transmissionsverlust reduziert. Da die Wärmebrücken nicht berechnet wurden, sind diese rechnerisch wie unsaniert anzusetzen, wenngleich in der Praxis dennoch Einsparungen erzielt werden.
Spezifischer Wärmeverlust H’T
durchschnittlicher Dämmwert, bzw. U-Wert eines Gebäudes
H’T vor Sanierung: 0,92 W/m²K
H’T nach Sanierung: 0,36 W/m²K
die rote Markierung zeigt den nach EnEV maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie.
Primärenergiebedarf Q“p
Primärenergie Q”p (braun)
sowie tatsächlicher Energiebedarf
für Heizung (qh, dunkelblau)
und Warmwasser (qw, hellblau).
Jeweils gelb markiert ist der Solarbeitrag
für Heizung (10%)
und Warmwasser (60%).
Q“p vor Sanierung: 168 kWh/m²a
Q“p nach Sanierung: 76 kWh/²a
die rote Markierung zeigt den nach EnEV maximal zulässigen Wert für einen Neubau dieser Geometrie
CO2-Einsparung: 25 kg/m²a