Schimmel, Luftprobenahme aktiv und passiv – Im Internet werden Probenahmesets für eigene Proben angeboten.
Für eine sinnvolle Beprobung ist allerdings eine aktive Probenahme über eine genormte Pumpe zu empfehlen, bei der die Randbedingungen immer gleich sind und die beprobte Luftmenge bekannt ist. Bei offener Aufstellung von Petrischalen hängt das Ergebnis stark vom Zufall ab, d.h. von der Nutzungssituation, evtl. vorhandenen Luftströmungen im Bereich der Schale und der Frage, ob während der Beprobung durch in der Nähe befindliche Personen unabsichtlich Sporen auf die Schalen gebracht wurden. Sporen sind sehr leicht und können durch kleinste Luftströmungen bzw. Verwirbelungen beim Vorbeigehen aufgewirbelt werden. Unzutreffende Ergebnisse, d.h. entweder falsch positive oder ein unauffälliger Befund trotz bestehender Schimmelpilzproblematik sind deshalb bei einer passiven Beprobung zu erwarten.
Bei einer Probenahme durch einen Sachverständigen mit genormter Probenahmeausrüstung wird i.d.R. der zu prüfende Raum zuerst im Ruhezustand und anschließend nach einer Nutzungssimulation beprobt, wobei die Proben mit einer gereinigten und kalibrierten Pumpe, meist je 100 Liter, innerhalb je einer Minute gezogen werden. Die Probenahme mittels Petrischalen ist in der DIN ISO 16000-18 beschrieben. Da eine gewisse Keimzahl allgegenwärtig ist, lässt sich v.a. bei geringeren Keimzahlen über einen Schimmelbefall erst durch einen Vergleich mit der Außenluft und gegebenenfalls weiteren Räumen urteilen. Hierzu werden Petrischalen mit der zu untersuchenden Luft beaufschlagt und im Labor nach Bebrütung analysiert. Um einen sinnvollen Vergleich herzustellen ist es erforderlich die Luftmengen zu kennen, die bei der Probenahme gezogen wurden, was nur bei einer aktiven Probenahme mit Volumenzählung möglich ist.